Long COVID
Wir unterstützen Sie bei der Rehabilitation und Therapie von Long COVID.
Was ist Long COVID?
Anhaltende körperliche, kognitive und/oder psychische Beschwerden nach einer COVID-19-Erkrankung werden unter Long COVID zusammengefasst. Häufig treten rasche Erschöpfung (Fatigue), Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, Atemnot, Ängste, Schmerzen und Konzentrationsstörungen auf.
Die Auslöser von Long COVID sind nicht ausreichend geklärt und eine ursächliche Therapie noch nicht möglich. Eine ärztliche und therapeutische Begleitung auf verschiedene Ebenen kann aber den Heilungsprozess optimieren und verkürzen. Wir begleiten Sie abhängig von Ihren Beschwerden zu mehr Ausdauer und Leistungsfähigkeit, zu einer besseren Atmung, zu einer Schmerzreduktion sowie zu Ihren individuellen Zielen
Wann sollte eine Therapie oder Rehabilitation stattfinden?
Eine COVID-19-Infektion kann einen Menschen über Wochen beeinträchtigen. In den ersten Wochen steht die Akutversorgung im Vordergrund. Erst bei Beschwerden ab vier Wochen nach der Infektion spricht man von Ongoing COVID und nach drei Monaten von Post COVID. Beide Formen werden unter Long COVID zusammengefasst und bedürfen zunächst einmal Zeit und viel Geduld. Eine Therapie bzw. Rehabilitation sollte bei Einschränkungen im Alltag oder im Beruf sowie bei Ängsten in Anspruch genommen werden. Auch Schmerzen, wie Kopfschmerzen, Nackenschmerzen oder Schulterschmerzen, aufgrund von wenig Bewegung, Anspannung oder Atemschwierigkeiten können und sollen gut behandelt werden.
Je nach Ausprägung und subjektiven Bedürfnissen ist eine ambulante oder stationäre Rehabilitation möglich bzw. notwendig.
Wie können wir Sie bei der Rehabilitation bei Long COVID unterstützen?
Wir sind eine Gemeinschaftspraxis von Ärzten und Therapeuten und haben uns auf die Rehabilitation spezialisiert. In unserem multiprofessionellen Team betreuen wir zunehmend Patient:innen mit Long COVID. Unser Behandlungsspektrum umfasst manuelle, kräftigende und entspannende Therapiemaßnahmen sowie die Begleitung beim Pacing. Auch in Bezug auf immunmodulierender Maßnahmen — wie einer aurikuläre Vagus-Stimulation oder einer CBD-Therapie — können wir Sie beraten und die für Sie passende Therapie einleiten.
Welche Therapien können wir Ihnen bei Long COVID bieten?
- Craniosacraltherapie
Ursächlich für Long COVID werden eine überschießende Entzündungsreaktion sowie Störungen des Stoffwechsels und des Hormonhaushaltes angenommen. Als entspannende und regulierende osteopathische Methode wirkt die Craniosacraltherapie in all diesen Systemen ausgleichend. - Viszerale Osteopathie
Bei COVID-19 und bei Long COVID scheint es zu einer vermehrten Bindegewebsbildung und Verklebung in und um die Organe zu kommen. Hauptsächlich ist hiervon die Lunge betroffen, aber auch viele andere Organe können bei diesem bindegewebigen Umbauprozess beteiligt sein. Oft fühlt sich der Brustkorb unbeweglich an und das Atmen fällt schwer. Bei der Viszeralen Osteopathie werden Organfunktionen unterstützt, Verklebungen gelöst und Gewebe beweglich gemacht. - Atemtherapie
Nach einer COVID-19 Infektion besteht oft eine eingeschränkte Lungenfunktion und verminderte Sauerstoffaufnahme. Bei der Atemtherapie wird die geschwächte Atemmuskulatur trainiert, Faszien und das Lungenfell werden mobilisiert und das funktionelle Lungenvolumen erweitert. Dies alles fördert die Erholung der Lunge und die Vergrößerung der Atemkapazität, um der Kurzatmigkeit entgegenzuwirken. - Pacing
Die Pacing-Strategie stellt die Anpassung der Aktivitäten an die individuelle Leistungsfähigkeit dar. Zunächst helfen wir Ihnen, die körperliche und psychische Leistungsgrenze zu erkennen und Ihren Alltag daran anzupassen. Wichtig ist es, diese Grenze nicht zu überschreiten, da dies zu einem Erschöpfungszustand führt. Der nächste Schritt ist das regelmäßige Herantasten an diese Grenze und die langsame und stetige Verschiebung der Belastungsgrenze nach oben. - Immunmodulierende Therapie
Man nimmt an, dass eine fortlaufende Entzündungsreaktion ein maßgeblicher Auslöser von Long COVID ist. Daher nehmen Therapieansätze zur Reduktion einer überschießenden Immunantwort in der Behandlung zunehmend mehr Platz ein. Neben einer Regulierung der Entzündung über die Ernährung (z.B. Omaga3- fettsäurereiche Nahrung) kann die Entzündungsreaktion im Körper durch Inhaltsstoffe von Cannabis (CBD) in ausreichend hoher Dosierung eine überschießende Entzündung im Körper reduzieren. Auch eine Elektrostimulation des Vagusnervs der Ohrmuschel reduziert nachhaltig die Entzündungsreaktion. Gerne beraten und begleiten wir Sie bei dieser Behandlungen.
- Entspannungstraining
Meditation, Atemtechniken und Achtsamkeitsübungen verbessern das allgemeine Wohlbefinden und können beim Pacing helfen, schneller zu regenerieren und damit öfter und besser an die Belastungsgrenzen heranzukommen. Somit kann die Rehabilitation schneller und besser erfolgen. - Muskelaufbau
Durch Krankheit und Ruhe werden Muskeln abgebaut und die Kraft verringert sich. Um wieder die gewohnte Leistungsfähigkeit zu erreichen, ist ein langsamer und individuell angepasster Muskelaufbau bzw. eine Physiotherapie notwendig. - Diätologische Beratung
Ein individueller Ernährungsplan unterstützt den Muskelaufbau und kann die Entzündungsreaktion im Körper günstig beeinflussen. Natürliche Antihistaminika, Nahrungsergänzungsstoffe und die Deckung des erhöhten Proteinbedarfs unterstützen den Genesungsprozess optimal. Auch eine Ernährung nach der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) kann gezielt eingesetzt werden, um Blockaden zu eliminieren und die Symptomatik zu verbessern. - Massage
Durch eine erschwerte Atmung werden die sogenannten Atemhilfsmuskeln vermehrt beansprucht. Diese Muskeln liegen im Hals‑, Nacken- und Brustkorbbereich und können bei Überlastung zu schmerzhaften Verspannungen führen. Auch eine verminderte allgemeine Belastbarkeit mit weniger Bewegung im Alltag kann zu Verspannungen und Schmerzen im Stütz- und Bewegungsapparat führen. Eine Massage kann bei Muskel- und Faszienverspannungen helfen sowie Schmerzen reduzieren und die Atmung erleichtern. - Psychotherapeutische Begleitung
Nach einer COVID-19-Infektion und bei Long COVID entstehen oft Ängste. Auch Panikattacken und Depressionen werden häufig beobachtet. Durch eine Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Verringerung der Kurzatmigkeit kann es schon zu einer deutlichen Besserung der psychischen Symptome kommen. Eine Psychotherapie sollte trotzdem immer in Erwägung gezogen werden.
Wie läuft die Therapie von Long COVID bei Kinemedic ab?
Wir stellen für Sie ein individuelles Programm zusammen. Je nach Beschwerden und Belastbarkeit richten wir unsere Therapie ganz nach Ihnen. Für die Diagnosestellung und die Überprüfung der Organfunktionen ist oft die Zusammenarbeit verschiedener FachärztInnen erforderlich. Wir können Ihnen in unserem Rahmen nicht das volle diagnostische Programm anbieten und bitten Sie daher, vor Therapiebeginn bei uns Ihren Hausarzt und bei Bedarf entsprechende Fachärzte zu konsultieren.
Jedes unserer Teammitglieder hat sein Spezialgebiet. Wir arbeiten eng zusammen und stehen in regem Austausch untereinander und natürlich mit Ihnen.
Wer bietet Ihnen welche Therapie?
- Craniosacraltherapie: Dr. Valerie Gartner, Elisabeth Auer
- Viszerale Osteopathie: Michaela Müllner, Dr. Valerie Gartner
- Atemtherapie: Stefan Taibel
- Pacing: Elisabeth Auer, Stefan Taibel
- Immunmodulierende Therapie: Dr. Valerie Gartner
- Entspannungstraining / Meditation: Nicoleta Pfeffer-Barbela MSc (nur online), Elisabeth Auer
- Muskelaufbau / Physiotherapie: Stefan Taibel
- Diätologische Beratung: Brigitte Bachmann BSc
- Massage: Mag. Judith Pichler, Verena English
- Psychotherapie: Dott. Dott. Mag. Roberto Ziglio
- Therapieplanung / Rehabilitationskoordination: Dr. Valerie Gartner
Die Therapie bei uns wird je nach Bedarf und Wunsch von einem oder mehreren TherapeutInnen und/oder unserer Fachärztin durchgeführt. Gerne können Sie direkt bei unseren TherapeutInnen Termine vereinbaren oder Sie vereinbaren zur Therapieplanung und Erstbehandlung einen Termin bei unserer Fachärztin für Physikalische Medizin und Allgemeine Rehabilitation, Dr. Valerie Gartner.
IHR KINEMEDIC-TEAM FÜR DIE THERAPIE BEI LONG COVID
Studie zur aurikuläre Vagusnervstimulation bei hyperinflammatorischem COVID 19: