Schmerzen der Bauchdecke
Schmerzen der Bauchdecke sind Darmbeschwerden ähnlich, werden aber anders untersucht und behandelt.
Welche Ursachen für Schmerzen der Bauchdecke gibt es?
Verletzungen und Instabilitäten der Bauchdecke:
- Spitzes oder Stumpfes Trauma der Bauchdecke
- Operationen an Organen mittels Laparoskopie oder Laparotomie
- Bauchwandbrüche (Narbenhernie, Nabelhernie, Leistenhernie)
- Bauchdeckenplastik
- Rektusdiastase
- Muskelschwäche von Bauch, Beckenboden und/oder Rücken
Narben, Verklebungen und Verwachsungen:
- nach Operationen an der Bauchdecke oder an Organen
- nach Entzündungen im Bauchraum
- nach der Schwangerschaft und Geburt
- Verwachsungen mit Organen
Nervenschmerzen:
- Bandscheibenvorfall
- Einklemmung von Nerven der Bauchwand bzw. der Bauchhaut
Überlastung oder Einschränkungen des Bewegungs- und Stützapparates
- Gangstörungen
- Überlastungen bei der Arbeit oder im Sport
Wie klärt man Schmerzen der Bauchdecke ab?
Die ersten Hinweise auf ein Problem der Bauchwand bzw. Bauchdecke gibt die Erfassung des Schmerzbeginnes und des Schmerzverlaufes über den Tag bzw. über längere Zeitperioden. Schmerzen, die durch bestimmte Bewegungen oder Ruhepositionen ausgelöst werden, sind ein Hinweis auf Probleme an Muskeln, Faszien und Gelenken. Die Schmerzen der Bauchdecke müssen nicht direkt mit der Verdauung zusammenhängen, aber es zeigt sich oft ein Zusammenspiel mit der Nahrungsaufnahme, mit Blähungen oder mit der Ausscheidung. Gab es eine Operation im Bauchraum oder eine spitze oder stumpfe Gewalteinwirkung am Bauch, kann dies für ein Bauchwandproblem sprechen.
Ein Tastbefund bzw. ein gewissenhaftes Ertasten der einzelnen Bauchwandschichten und der inneren Organe ist notwendig. Hinweisen auf Nervenverletzungen, auf eine Rektusdiastase sowie auf einen Bandscheibenvorfall muss nachgegangen werden.
Zum Ausschluss von Erkrankungen der inneren Organe ist jedenfalls auch eine Abklärung durch eine/n Fachärzt*in für Innere Medizin, Gynäkologie bzw. Urologie notwendig.
Bildgebende Verfahren wie eine Ultraschalluntersuchung, eine MRT (=Magnetresonanztomographie) sowie seltener ein CT (=Computertomographie) sind weitere Schritte in der Untersuchung.
Wie kann man die Bauchdecke behandeln?
In erster Linie erfolgt die Behandlung der Bauchdecke durch eine manuelle Therapie. Darunter versteht man die gezielte Gewebebehandlung mittels spezieller Massage‑, Osteopathie- und Faszientechniken. Durch sanfte Lockerung der oberflächlichen Schichten ist eine Behandlung bis in die Tiefe möglich und meistens auch notwendig.
Zu den Therapiemöglichkeiten zählen:
- Manualtherapie von Muskeln und Faszien
- Viszerale Osteopathie von Organen, Bauchfell und Faszien
- Narbentherapie zur Lockerung fester und unbeweglicher Narbenzüge
- Nervenmobilisation von Nerven der Bauchdecke und der Organhüllen
- Physiotherapie zur Kräftigung und Optimierung der Haltung und Bewegung
- Heilmassage aller betroffenen Strukturen
- Ultraschallgezielte Infiltrationen von Nerven und Narben
- Anlage eines Capsaicin-Schmerzpflasters („Chilli-Pflaster“, Qutenza®) zur Reduktion von Nervenschmerzen
- High Power Lasertherapie zur Narbenbehandlung
- Fokussierte Stoßwellentherapie zur Heilingsanregung
- Elektrotherapie als unterstützende Schmerztherapie
- Pulsierende hochenergetische Magnetfeldtherapie zur Reduktion von Spannungen und Schmerzen
- Operation v.a. bei Hernien (=Brüchen)
Wir bieten Ihnen (bis auf Operationen) das gesamte Therapiespektrum an.
Zur Untersuchung, Therapieplanung sowie zur Erstbehandlung vereinbaren Sie einen Termin bei unserer Fachärztin, Dr. Valerie Gartner. Falls eine weitere Abklärung notwendig ist, veranlassen wir weiter Untersuchungen. Eine Ultraschalluntersuchung ist bei Dr. Hannes Platzgummer in unserer Ordination möglich. Falls Untersuchungen wie MRT, CT oder fachärztliche Untersuchung der Organe notwendig aber noch nicht erfolgt sind, verweisen wir Sie an Röntgeninstitute bzw. andere Ordinationen.
Wir hoffen, Ihnen bereits jetzt etwas geholfen zu haben und freuen uns Sie bei uns weiterbehandeln zu können.