Osteopathie und Craniosacral-Therapie
Osteopathie und Craniosacral-Therapie erfassen und behandeln Funktionsstörungen zwischen Bewegungsapparat, Schädel, Rückenmark und inneren Organen.
Osteopathie
Kopfschmerzen, Beschwerden im Bewegungsapparat, Rückenschmerzen, Kreuzschmerzen, Darmprobleme sowie Schmerzen im Beckenbereich können ein Zeichen einer Funktionsstörung sein und mit osteopathischen Methoden behandelt werden.
Die Osteopathie als ganzheitliche manuelle Behandlungsmethode beruht auf Erkenntnissen, die seit 150 Jahren gelehrt und erweitert werden. Wichtige Teile dieser Lehre sind das craniosacrale System mit dem Nervensystem und dem Schädel, das strukturell-funktionelle System mit dem Bewegungsapparat sowie das viscerale System mit den inneren Organen.
Der Bewegungsapparat, der Schädel, das Rückenmark sowie die inneren Organe werden durch verschiedene Systeme verbunden. Funktionsstörungen in diesem komplexen Zusammenspiel zu finden und zu behandeln ist das Ziel der Osteopathie. Der Mensch steht hier in seiner Gesamtheit im Mittelpunkt. Ressourcen und Stärken sollen gefördert und die Selbstheilungskräfte verbessert werden.
Im Hintergrund steht ein philosophisches Konzept, das auf körperlicher Ebene umgesetzt wird. Die Behandlung erfolgt mit den Händen und wird zumeist als sehr angenehm und entspannend empfunden.
Die Osteopathie setzt sich aus drei Hauptpfeilern zusammen:
- Craniosacral-Therapie = Craniosacrale Osteopathie
- Viscerale Manipulation = Viscerale Osteopathie
- Parietale Techniken = Strukturelle Techniken
Craniosacral-Therapie
Ein wesentlicher Teil der Osteopathie ist die Erkennung und Behandlung von Funktionsstörungen im Bereich des Schädels, der Wirbelsäule und des Kreuzbeins mit dem darin umschlossenen Gehirn und Rückenmark. Der Name Craniosacral-Therapie leitet sich von Schädel (Cranium) und Kreuzbein (Sacrum) ab. Behandelt werden über sanfte Techniken die Schädelknochen, die Wirbel und das Kreuzbein und somit auch die damit verbundenen Nervenstrukturen. Auch die Nerven und Faszien, welche zu Armen und Beinen ziehen werden behandelt. Anwendung findet die Craniosacral-Therapie daher zum Beispiel bei Kopfschmerzen, Kreuzschmerzen, Bandscheibenvorfall oder Schmerzen bei Einengung von Nerven wie das Karpaltunnelsyndrom. Aber auch bei vielen orthopädischen Problemen oder bei Schmerzen nach Verletzungen und Operationen spielen die Nerven und Faszien eine große Rolle und so kann die Craniosacral-Therapie begleitend zu anderen Therapieformen hier eine wichtige Unterstützung bieten.
Viscerale Osteopathie
Bei der visceralen Osteopathie stehen die Organe und ihre Funktionen im Mittelpunkt. Alle inneren Organe, wie Lunge, Magen oder Darm, haben eine Eigenbeweglichkeit und müssen sich, um ihre Funktion zu gewährleisten, bewegen können. Bei Entzündungen, nach Operationen oder bei chronischen Reizungen wird durch Verklebungen das mögliche Bewegungsausmaß eingeschränkt. So kann es zu Schmerzen und Funktionsstörungen der Organe kommen. Typische Anwendungsgebiete der visceralen Osteopathie sind Beschwerden bei Reizdarm oder Endometriose sowie anhaltende Schmerzen nach Bauchoperationen. Da die Bauchorgane durch ihre bindegewebige Aufhängung im Bereich der Wirbelsäule ein Naheverhältnis zum Rücken haben, können Kreuzschmerzen oft durch Störungen der Organe hervorgerufen oder verstärkt werden. Wichtig ist daher bei Rückenschmerzen und Kreuzschmerzen einen Blick im Sinne der visceralen Osteopathie auf die Organe zu werfen und diese gegebenenfalls mit zu behandeln.
Parietale Techniken
Bei diesen Therapiemethoden wird weniger sanft an den Körperstrukturen wie Muskeln, Gelenke und Faszien gearbeitet. Ziel ist es Verspannungen, Blockierungen und Bewegungseinschränkungen zu lösen.
Die Bandbreite der Techniken ist groß und wir freuen uns Ihnen einige davon anbieten zu können:
- Manuelle Therapie mit Mobilisationen und Manipulationen
- Triggerpunkttherapie
- Faszientherapie
Einsatzgebiete dieser Techniken können sein:
- Kopfschmerzen
- Nackenschmerzen
- Zähneknirschen
- Schulterschmerzen
- Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfall
- Kreuzschmerzen, Ischias-Schmerzen
- Narbenschmerzen
- Hüftschmerzen
- Knieschmerzen
- Long COVID
- Verwachsungen von Darm oder Beckenorganen
Kinder und Osteopathie
Bei Babys und Kindern liegt der Fokus am Erkennen und Ausgleichen eines Ungleichgewichts und der Stärkung von Ressourcen. Nur ganz sanft werden Impulse zur Zentrierung und zur Verbesserung der allgemeinen Ausgewogenheit gesetzt.
Präventiv wird von vielen Seiten eine osteopathische Befundaufnahme und gegebenenfalls eine Behandlung in den ersten Lebenswochen, zur Zeit des Gehen-Lernens und zum Zeitpunkt der Einschulung sowie zu Beginn der Pubertät empfohlen. Ich schließe mich dieser Empfehlung an und freue mich, Ihr Kind sowohl präventiv als auch therapeutisch bei seiner Entwicklung begleiten zu dürfen. Oft sind kleine Störungen lange unbemerkt und zeigen sich erst im späteren Leben. Je kürzer eine Unausgewogenheit besteht und je jünger der Mensch ist, desto leichter und nachhaltiger lässt sich ein Gleichgewicht und eine ungestörte Entwicklung erzielen.
Eine Craniosacral-Therapie und viscerale Osteopathie unterstützt Babys:
- bei allgemeiner Unruhe
- wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Baby fühlt sich nicht wohl
- bei Schlafproblemen
- bei Still- und Saugproblemen
- bei Schreikindern
- nach einer “schwierigen” Geburt
- nach einer Saugglocken- oder Zangengeburt
- bei Bauchschmerzen und Blähungen
- bei der Drei-Monats-Kolik
- bei Stillproblemen
- bei einem Schiefhals
- wenn Ihr Kind eine Lage bevorzugt bzw. in bestimmten Positionen weint
Eine Craniosacral-Therapie und viscerale Osteopathie hilft Kindern:
- bei Kopfschmerzen und Migräne
- bei motorischer Unruhe
- bei Konzentrationsstörungen
- nach Traumen und Verletzungen
- nach Operationen
- bei Zahnfehlstellungen (begleitend zu Zahnregulationen oder kieferorthopädischen Behandlungen)
Babys und Kinder
werden von unserer Fachärztin für Physikalische Medizin, Dr. Valerie Gartner, und von unserer Physiotherapeutin, Elisabeth Auer, betreut.
Der Ersttermin bei der Baby- oder Kinderosteopathie dauert ca. 45–60 Minuten. Je nach Befund empfehlen wir oft einen zweiten Termin zu ca. 30–45 Minuten, um den Behandlungserfolg zu kontrollieren bzw. zu unterstützen. Bei Zahnregulierungen oder länger dauernden Belastungen kann eine begleitende Therapie sinnvoll sein.
Die Behandlung erfolgt bei Kindern durch sanfte Berührungen. Je nach Wunsch des Kindes können die Eltern dabei sein oder vor der Türe warten. Auch eine Behandlung auf dem Schoß oder ganz in der Nähe der Mutter ist möglich. Wir passen uns ganz den Bedürfnissen des Kindes an. Nach der Behandlung kann das Kind müde sein und schlafen wollen oder es ist aktiv und aufgekratzt. Jedes Kind verarbeitet die Therapie anders und auf seine Art. Es sollten jedenfalls nach der Craniosacral-Therapie keine Aktivitäten geplant werden, um dem Kind die Möglichkeit der Verarbeitung der Impulse zu geben.
Die Kosten der Craniosacral-Therapie bei Kindern richtet sich nach Zeit, die wir brauchen. Falls Sie keine entsprechende Zusatzversicherung für Ihr Kind haben, kommen wir Ihnen auf Anfrage gerne mit den Kosten entgegen. Einen Teil des Honorars bekommen Sie jedenfalls von Ihrer Krankenkasse (Österreichischen Gesundheitskasse,…) rückerstattet.