Achil­les­­sehnen-Beschwerden

Wir bieten Ihnen eine umfang­reiche Dia­gnostik und eine indi­vi­duelle The­rapie bei Achillessehnen-Beschwerden.

Von der manu­ellen Unter­su­chung, über eine hoch­auf­lö­sende Ultra­schall­diagnostik bis zur gezielten The­rapie können wir in unserer Gemein­schafts­or­di­nation alle not­wen­digen Schritte zur Schmerz­freiheit bei Achil­les­sehnen-Beschwerden anbieten.

Achil­les­sehnen-Beschwerden durch Über­lastung sind häufig.

Die Achil­les­sehne ist die stärkste Sehne des mensch­lichen Körpers und ver­bindet die Waden­mus­ku­latur mit der Ferse. Über den Waden­muskel wird durch Zug an der Achil­les­sehne der Fuß bewegt. Durch Anspannung der Mus­ku­latur ist ein Stand auf den Zehen bzw. ein Abdrücken des Fußes beim Gehen oder Laufen möglich. Die Zug­be­lastung der Sehne beim Gehen beträgt ca. 250kg, beim Laufen und Springen 500kg. Bei Sportlern (Sprint, Hoch­sprung, Rück­wärts­salto) kann durch Training und Anpassung der Sehne eine weitere deut­liche Belas­tungs­stei­gerung der Sehne erreicht werden. Unge­wohnte Bean­spru­chungen oder plötz­liche Belas­tungs­stei­ge­rungen jedoch können Schäden und Schmerzen der Achil­les­sehne verursachen.

Welche Ver­än­de­rungen bei Achil­les­sehnen-Beschwerden gibt es?

Bei Über­las­tungen, Fehl­be­lastung oder unge­wohnter Bean­spru­chung kann es zu zel­lu­lären Ände­rungen bzw. Dege­ne­ra­tionen der Achil­les­sehne kommen. Je nach Anteil der am meisten betrof­fenen Seh­nen­struktur werden ver­schiedene Begriffe bei Beschwerden der Achil­les­sehne ver­wendet. Mög­liche Bezeich­nungen sind:

  • Peri­ten­di­nitis
  • Ten­di­no­pathie = mid portion ten­di­no­pathy = Ten­dinose = Ten­di­nitis = Achillodynie
  • Inser­ti­ons­ten­di­no­pathie = Enthesiopathie
  • dor­saler Fer­sen­sporn (Kalk­ein­la­gerung am Übergang Achil­les­sehne zu Fersenbein)
  • Haglund Ferse = Haglund Exostose
  • Schleim­beu­tel­ent­zündung (Bur­sitis) (kann als Begleit­erscheinung auftreten)

Diese Beschwer­de­bilder sind oft nicht genau zu trennen bzw. gehen inein­ander über.

Peri­ten­di­nitis der Achillessehne

Die Peri­ten­di­nitis ist eine Ent­zündung des Bin­de­ge­webes, welches eine Sehne umgibt. Aus­löser sind Über­las­tungen und Fehl­be­las­tungen der Sehne.
Die Achil­les­sehne ist von keiner Seh­nen­scheide umhüllt, sodass sich erste Anzeichen einer Über­lastung und Reizung der Achil­les­sehne im Peri­ten­dineum (Weich­teil­gewebe, welches direkt um die Sehne liegt) zeigen.
Die akute Phase ent­steht durch eine Ent­zündung des Bin­de­ge­webes und dauert wenige Tage bis Wochen. Eine Schonung sowie gege­be­nen­falls eine Ein­nahme von ent­zün­dungs­hem­menden Schmerz­me­di­ka­menten kann in dieser Phase zu einer raschen Aus­heilung führen.
Die Beschwerden bei einer Peri­ten­di­nitis der Achil­les­sehne sind meist umschrieben und 2–5cm vom Ansatz der Achil­les­sehne ent­fernt. Es kann zu einer Schwellung des Bin­de­ge­webes kommen sowie zu einer ver­stärkten Durch­blutung. Neue kleinste Blut­gefäße können sich um die Sehne bilden um die Blut­ver­sorgung und Heilung zu ver­bessern. Leider folgen diesen Blut­ge­fäßen auch kleine Ner­venäste, welche Schmerzen ver­stärken können. Oft tritt daher schon bei leichter Berührung eine Über­emp­find­lichkeit bzw. Schmerzen auf.
Die akute Phase kann in ein chro­ni­sches Stadium über­gehen, bei dem es zu einer Ver­di­ckung des Weich­teil­ge­webes (Peri­ten­di­neums) kommt. Durch die anhal­tende Ent­zündung kommt es zu einer ver­mehrten Pro­duktion von Bin­de­gewebe und zu einem Ver­kleben der Achil­les­sehne mit dem umlie­genden Gewebe. Durch die ein­ge­schränkte Gleit­fä­higkeit können Schmerzen anhalten. Eine The­rapie zur Lösung dieser Ver­kle­bungen wie z.B. eine Fas­zi­en­the­rapie ist möglich. Da die chro­nische Peri­ten­di­nitis zumeist mit einer Ten­di­no­pathie der Achil­les­sehne einher geht, sind oft auch weitere The­ra­pie­an­sätze nötigt.

The­rapie

  • Schonung bzw. Sport­karenz im akuten Stadium
  • medi­ka­mentöse Schmerz­the­rapie mit ent­zün­dungs­hem­menden Schmerzmedikamenten
  • Kühlen, Top­fen­wickel
  • evtl. Fer­senkeil zur Ent­lastung der Sehne
  • Physio­therapie zur Reduktion der Seh­nen­be­lastung durch Ver­bes­serung der Sta­bi­lität und Beinachse
  • Kaltes Rot­licht
  • Tape
  • Lymph­drainage
  • weitere The­rapien bei einer beglei­tenden Ten­di­no­pathie im chro­ni­schen Stadium (siehe weiter unten)

Wichtig ist dem Hei­lungs­prozess genügend Zeit zu geben und nach der Schonung die Belastung langsam zu steigern, da sonst ein Übergang in ein chro­ni­sches Stadium mit einer Ten­di­no­pathie möglich ist.

Ten­di­no­pathie der Achillessehne

Ursachen
Die genauen Aus­löser einer Ten­di­no­pathie werden derzeit noch erforscht. Man geht davon aus, dass kleinste Mikro­risse, die durch eine anhal­tende Über­lastung bzw. Fehl­be­lastung einer Sehne ent­stehen, unter bestimmten Umständen nicht aus­rei­chend aus­ge­heilt werden können und zu einer Dege­ne­ration von Sehnen-Zellen und Sehnen-Fasern führen. Teil­risse oder kom­plette Risse der Sehne sind selten aber bei hoher Belastung oder langem Bestehen möglich. Ein Ein­wachsen von Blut­ge­fäßen und Nerven in die Sehne kann nach län­gerer Dauer auf­treten und Achil­les­sehnen-Beschwerden verstärken.

Risi­ko­fak­toren
Risi­ko­fak­toren für eine ver­min­derte Heilung sind anhal­tende Belas­tungen, Fuß- oder Bein­fehl­stel­lungen sowie ein Druck von außen durch enge Schuhe.
Eine Ten­di­no­pathie findet sich häu­figer bei Vor­ver­let­zungen am betrof­fenen Bein. So kann eine leichte Insta­bi­lität des Fußes nach einem Umknickt­rauma bzw. einer Bän­der­ver­letzung oder eine Bein­ach­sen­fehl­stellung nach einem Kno­chen­bruch oder bei einer Gonar­throse (Abnützung des Knie­ge­lenkes) die Zug­be­las­tungen an der Achil­les­sehne erhöhen.
Bei Lauf-Sport­arten kommt es gehäuft zu einer Achil­les­seh­nen­ten­di­no­pathie — ins­be­sondere beim Laufen auf hartem Boden oder mit unge­eig­netem Schuhwerk.
Auch ein Wechsel der Sportart oder der Arbeits­stelle kann eine Ten­di­no­pathie begünstigen.
Begleit­ur­sachen wie Über­ge­wicht, Zucker­krankheit, Rauchen, höheres Lebens­alter sowie die Ein­nahme von bestimmten Medi­ka­menten (Chi­nolon-Anti­biotika, Statine, Cor­tison) werden diskutiert.

Beschwerden

Schmerzen bestehen anfangs meist im mitt­leren Bereich der Sehne bei oder nach Belastung. Zunehmend treten die Schmerzen auch ohne Belastung auf und es besteht ein Anlauf­schmerz — das heißt nach einer län­geren Ruhe­phase treten Schmerzen bei den ersten Schritten auf. Auch ein Stei­fig­keits­gefühl der Sehne am Morgen kann ein Zeichen einer Ten­di­no­pathie sein.
Die Sehne ist spin­del­förmig ver­dickt und druck­schmerzhaft. Bei gleich­zei­tigem Bestehen einer Peri­ten­di­nitis kommt es zu einer Schwellung und evtl. Rötung des umlie­genden Weich­teil­ge­webes. Weiters ist eine Schleim­beu­tel­ent­zündung (Bur­sitis) möglich und bei län­gerem Bestehen eine Mit­be­tei­ligung des Achil­les­seh­nen­an­satzes im Sinne einer Insertionstendinopathie.

Dia­gnostik

The­rapie

Zu beachten ist, dass die Achil­les­sehne nur sehr langsam rege­ne­riert und The­rapien zur voll­stän­digen Aus­heilung Wochen und manchmal Monate brauchen.
Maß­nahmen bei unzu­rei­chendem Ansprechen auf die Therapien:

  • Injek­ti­ons­tech­niken (Injek­tionen von Eigenblut, High-volume-Injek­tionen zur Durch­trennung von ein­ge­wach­senen Blut­ge­fäßen und Nerven, Injektion von Hyaluron zur Ver­bes­serung der Gleit­fä­higkeit der Sehne)
  • ultra­schall­ge­zielte Ver­ödung der ein­ge­wach­senen Blutgefäße
  • Ope­ration mit Aus­räumung von dege­ne­riertem Sehnengewebe
  • Ope­ration mit Abtragung bei Ver­kal­kungen oder Verknöcherungen

Inser­ti­ons­ten­di­no­pathie der Achillessehne

Dege­ne­rative Seh­nen­ver­än­de­rungen direkt am Ansatz der Achil­les­sehne nennt man Inser­ti­ons­ten­di­no­pathie. Die Ent­ste­hungs­me­cha­nismen sind meist ähnlich der ansatz­fernen Ten­di­no­pathie. Ursächlich können hier aber auch rheu­ma­tische Erkran­kungen sowie Stoff­wech­sel­er­kran­kungen sein.
Begleit­erschei­nungen wie eine Schleim­beu­tel­ent­zündung oder Kalk­ein­la­ge­rungen im Sinne eines dor­salen Fer­sen­sporns kommen deutlich häu­figer vor als bei einer ansatz­fernen Tendinopathie.
Die The­rapie ist häufig lang­wie­riger, ins­be­sondere beim gleich­zei­tigen Vor­han­densein einer Haglund-Ferse. Die mög­lichen The­rapien ent­sprechen denen der ansatz­fernen Ten­di­no­pathie (siehe oben).

Dor­saler Fersensporn

Lesen Sie hier alles über den dor­salen Fer­sen­sporn.

Haglund Ferse

Als Haglund-Exostose wird ein knö­cherner Vor­sprung des Fer­sen­beins im Bereich des Ansatzes der Achil­les­sehne bezeichnet. Durch diesen vor­sprin­genden Kno­chen­anteil kann es zu einer mecha­ni­schen Reizung der Achil­les­sehne und der Kno­chenhaut kommen. Durch eine dadurch ent­ste­hende Ent­zündung treten Schmerzen auf. Vor allem das Tragen von Schuhen kann Pro­bleme machen, aber auch eine Ansatz­ten­di­no­pathie der Achil­les­sehne kann ent­stehen. Zur Abheilung bei einer akuten Ent­zündung sollte pas­sendes Schuhwerk getragen werden. Küh­lende Maß­nahmen sowie Top­fen­wickel können helfen. Bei einer Ansatz­ten­di­no­pathie sind ent­spre­chende The­rapien (siehe oben) sinnvoll. In manchen Fällen ist bei einem großen Kno­chen­vor­sprung und anhal­tenden Beschwerden trotz The­rapie eine ope­rative Ent­fernung der Haglund-Exostose notwendig.

Gold-Standard-The­rapien

Die besten The­ra­pie­er­geb­nisse bei ver­schie­densten Studien zeigten exzen­trische Übungen, Deh­nungs­übungen, ange­passtes Training und die fokus­sierte Stoß­wel­len­the­rapie.

Exzen­trische Übungen bei Achillessehnen-Beschwerden

Das langsame Dehnen bzw. das langsame Nach­geben der Mus­kel­spannung der Waden­mus­ku­latur ist ein wesent­licher Bestandteil der The­rapie einer Achil­les­sehnen-Ten­di­no­pathie. Die Übung ist als Heel-drop-Übung bekannt.
Die Durch­führung ist ohne Hilfs­mittel möglich. Man benötigt eine Stufe und bei Bedarf eine Mög­lichkeit zum Fest­halten. Die Zehen­ballen werden auf der Stufe plat­ziert und die Ferse steht über die Stufe hinaus. Zunächst drückt man sich auf die Zehen­ballen und lässt dann die Ferse langsam nach unten sinken. In dieser Stellung bleibt man kurze Zeit um sich dann wieder auf die Zehen­spitzen zu stellen und die Übung zu wie­der­holen. Bei starken Schmerzen emp­fehlen wir Wie­der­holung so oft wie möglich, aber gut tole­rierbar zu machen. Das Ziel ist bei nach­las­senden Schmerzen 20–30 Wie­der­ho­lungen zu machen. Geübt sollte jeden Tag min­destens drei Mal werden. Anfangs kann die Übung mit beiden Beinen gleich­zeitig gemacht werden, später erhöht die Durch­führung im Ein­bein­stand den Effekt.

Stoß­wel­len­the­rapie bei Achillessehnen-Beschwerden

Die Stoß­wel­len­the­rapie ver­bessert die Hei­lungs­fä­higkeit der Sehne indem die Durch­blutung ver­bessert wird, die Zellen zur Rege­ne­ration angeregt werden und — wie neueste Studien zeigen — die Zahl der kör­per­ei­genen Stamm­zellen im behan­delten Gebiet deutlich ansteigt. Mehr zur Stoß­wel­len­the­rapie erfahren sie hier. 

Welche The­rapien können Sie bei uns erhalten?

Nach einer genauen Unter­su­chung bieten wir Ihnen im Team eine große Band­breite an The­rapien. Je länger die Beschwerden bestehen, desto umfang­reicher sollte die The­rapie gestaltet werden. Wir beraten und begleiten Sie gerne.

Ihr Kine­medic-Team bei Achillessehnen-Beschwerden