Lymph­drainage

Mit sanften Griff­tech­niken wird bei der manu­ellen Lymph­drainage der Abfluss der Gewebs­flüs­sigkeit ver­bessert und Ödeme zur Auf­lösung gebracht.

Ernestine Steyrer ist Heilmasseurin und Sportmasseurin bei Kinemedic - Praxis für physikalische und rehabilitative Medizin.

Ist der ständige Zu- und Abfluss von Gewe­be­flüs­sigkeit in einer Kör­per­region nicht im Gleich­ge­wicht, kann es zu einer Ansammlung von Flüs­sigkeit kommen. Ein Lymphödem ent­steht. Anfangs ist die ent­ste­hende Schwellung noch weich, weg­drückbar und kann sich zeit­weise selber zurück­bilden. Eine Infektion oder ein Übergang in ein chro­ni­sches Lymphödem ist jedoch jederzeit möglich und eine The­rapie daher notwendig.

Haben Sie ein Lymphödem bei einer Lymph­ab­fluss­be­hin­derung, beraten wir Sie gerne und leiten eine ent­stauende The­rapie wie eine manuelle Lymph­drainage und/oder Kom­pres­si­ons­the­rapie ein.

Auch im Rahmen von Ver­let­zungen und nach Ope­ra­tionen kann es zu einer öde­ma­tösen Schwellung kommen. Um die Heilung zu beschleu­nigen bzw. zu ver­bessern, ist eine Lymph­drainage sinnvoll.

Das Lymph­system ist ein sehr kom­plexes Zusam­men­spiel ver­schie­dener Systeme im Körper.

Mehr über das Lym­phystem und das Lymphödem erfahren Sie hier.

Was ist eine manuelle Lymphdrainage?

Bei einer manu­ellen Lymph­drainage werden sanfte Griff­tech­niken ange­wandt um den Abfluss der Gewebs­flüs­sigkeit aus tiefen und ober­fläch­lichen Kör­per­schichten zu ver­bessern. Da bei einem Lymphödem das Ver­hältnis zwi­schen Pro­duktion und Abfluss der Flüs­sigkeit zu Ungunsten des Abflusses besteht, ist das Ziel das Abfließen der Gewebs­flüs­sigkeit zu ver­bessern. Bei Schwel­lungen nach Ope­ra­tionen, ober­fläch­lichen oder tiefen Ver­let­zungen sowie nach Bestrah­lungen wird bei einer Lymph­drainage dem Körper geholfen neue Abflusswege zu finden bzw. zu bilden.

Eine Lymph­drainage wird als sehr angenehm emp­funden und führt zu einem Nach­lassen eines bestehenden Spannungsgefühls.

Wie ist der Ablauf einer Lymphdrainage?

Nach der Auf­klärung und Beratung erfolgt eine genaue Erfassung des Ödems, der mög­lichen Abfluss­be­hin­de­rungen sowie der dem Körper mög­lichen Kompensationsmechanismen.

Danach wird der Bereich behandelt, in dem die Lymph­gefäße in die großen Blut­gefäße (Venen) über­gehen, um die Abflusswege zu eröffnen. Danach wird schritt­weise das gesamte Abs­trom­gebiet behandelt und die Flüs­sigkeit in Richtung Abfluss­mög­lichkeit bzw. Herz bewegt.

Bei Bedarf wird anschließend eine Kom­pres­si­ons­bandage oder ein Kom­pres­si­ons­strumpf angelegt. Durch diesen Druck von außen wird der Abfluss von Flüs­sigkeit über das Lymph­system und das Gefäß­system ver­bessert und ein neu­er­liches Anschwellen verhindert.

Auch Lym­ph­tapes können vor allem nach Ope­ra­tionen und Ver­let­zungen den Rückgang von Schwel­lungen positiv beein­flussen. Die Lym­ph­tapes sind schmale Kle­be­bänder aus Baum­wolle, die durch einen sanften Mas­sa­ge­effekt die Gewe­be­flüs­sigkeit weiter bewegen können.

Eine appa­rative Lymph­drainage, das heißt eine Lymph­drainage durch eine Maschine, kann in aus­ge­wählten Fällen eine manuelle Lymph­drainage ersetzen. Um die Ansammlung der Gewe­be­flüs­sigkeit jedoch nicht nur zu ver­schieben, ist eine genaue Ana­mnese und Dia­gnostik zuvor unerlässlich.

Wie viele The­ra­pie­ein­heiten sind notwendig?

Wie oft und in welchen Abständen eine manuelle Lymph­drainage durch­ge­führt werden sollte, hängt von der Ursache und der Aus­prägung des Lymph­ödems ab. Nach Ope­ra­tionen oder Ver­let­zungen können schon zwei bis drei Ein­heiten die Schwellung redu­zieren und somit die Wund­heilung ver­bessern. Ande­rer­seits kann nach großen Ope­ra­tionen oder nach der Ent­fernung von Lymph­knoten eine lang­fristige The­rapie über Wochen oder Monate not­wendig sein.

Wie oft wird eine Lymph­drainage durchgeführt?

Anfangs ist meistens eine Lymph­drainage von 1–2 mal pro Woche sinnvoll. Falls eine länger dau­ernde The­rapie nötig ist, können die Abstände ver­größert werden.

Worauf muss man bei einem Lymphödem achten?

  • Über­lastung des betrof­fenen Beines oder Armes vermeiden.
  • Regel­mäßige Bewegung und wie­der­holtes Hoch­lagern des betrof­fenen Beines oder Armes.
  • Ver­let­zungen an dem betrof­fenen Bein oder Arm ver­meiden, um eine bak­te­rielle Ent­zündung zu ver­hindern. (Vor­sicht beim Nägel-Schneiden und der Fuß­pflege, Hand­schuhe bei der Gar­ten­arbeit tragen,…). Bei einer Ver­letzung auf Hygiene achten.
  • Gute Haut­pflege
  • Nach Mög­lichkeit keine Injek­tionen und kein Blut­druck­messen an der betrof­fenen Extremität
  • Keine Ringe, Uhren oder ein­engende Kleidung tragen.
  • Über­mäßige Son­nen­ein­wirkung oder Wär­me­ein­wirkung vermeiden.
  • Bei Ent­zün­dungs­zeichen sofort einen Arzt aufsuchen.
  • Rascher The­ra­pie­beginn bei einem Lymphödem.

Gerne Betreuen wir Sie bei der Behandlung eines Lymph­ödems und bieten Ihnen Lymph­drainage, Kom­pres­si­ons­the­rapie und bei Bedarf weitere Maß­nahmen wie Physio­therapie, Tape-Anlagen oder Nar­ben­the­rapie an.

Ihr Kine­medic-Team für die manuelle Lymphdrainage