Schulterimpingement
Schulterimpingement — wenn eine Sehne in der Schulter einklemmt, stehen wir Ihnen mit einer fundierten Beratung, Schmerztherapie und Physiotherapie zur Seite.
Was ist ein Schulterimpingement?
Das Schulterimpingement bezeichnet eine Enge im Schultergelenk mit folgendem Aufeinandertreffen der Gelenksanteile (Gelenkpfanne und Oberarmkopf) und Druck auf die dazwischenliegenden Weichteile. Dadurch entsteht eine schmerzhafte Reizung von Sehnen und Schleimbeutel. In den Sehnen können sich Kalkablagerungen bilden (Kalkschulter) oder Risse entstehen (Rotatorenmanschettenläsion).
Wie entsteht ein Schulterimpingement?
Die Enge im Schultergelenk kann durch die knöchernen Gelenkanteile gegeben sein. Dies kann anlagebedingt sein oder durch knöcherne Anbauten bei Abnützungserscheinungen (Arthrose) entstehen.
Eine Veränderung der Sehne wie bei einer Kalkschulter kann ursächlich sein bzw. umgekehrt kann der Kalk durch das Impingement entstehen und dieses durch eine Volumenzunahme in der Sehne verschlimmern.
Meist spielt eine “schlechte” Haltung wie ein Rundrücken oder hängende Schultern eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der Beschwerden. Auch die Arbeitshaltungen bei Schreibtischarbeitsplätzen oder bei handwerklichen Berufen kann bei unzureichender muskulären Kraft im Bereich des Rumpfes und der Schulter zu einer Enge im Schultergelenk führen.
Ungefähr 10% der Bevölkerung entwickelt ein Schulterimpingement. Gehäuft findet sich das Impingement bei Sportlern mit Überkopf-Sportarten (Volleyball, Schwimmen,…) und bei häufigen Überkopfarbeiten (Maler, Mechaniker,…)
Welche Schmerzen macht ein Schulterimpingement?
Anfangs bestehen Schmerzen nur beim Heben des Armes über das Schulterniveau, da in dieser Position die Enge im Schultergelenk zunimmt. Die Schmerzen sind in der Schulter und können in den Arm bzw. zum Ellbogen ziehen. Im weiteren Verlauf treten Schmerzen auch bei Drehbewegungen des Armes und leichtem Anheben des Armes auf. Kommt durch die ständige Reizung eine Verkalkung (Kalkschulter) oder ein Riss (Rotatorenmanschettenläsion) der Schultergelenk-nahen Sehnen hinzu, verstärken sich die Schmerzen und Beschwerden treten auch beim Liegen auf der betroffenen Schulter bzw. nachts auf. Der Bewegungsumfang im Schultergelenk nimmt ab und es kann zu einer Schultersteife (= frozen shoulder) kommen. Durch die eingeschränkte Beweglichkeit des Schultergelenkes wird zunehmend der Arm mithilfe des Schulterblattes gehoben. Die Nackenmuskeln müssen in diesem Fall bei der Armbewegung mithelfen und können verspannen und Nackenschmerzen und Kopfschmerzen auslösen.
Wie kann man ein Impingement diagnostizieren?
Die Diagnose wird durch die körperliche Untersuchung gestellt. Es gibt einige spezifische Tests, mit denen man ein Schulterimpingement feststellen kann.
Zur Abklärung von Folge- und Begleiterkrankungen ist eine Ultraschalluntersuchung oder ein Röntgen oft sinnvoll.
Wie kann man ein Schulterimpingement behandeln?
Da die Schulter das beweglichste Gelenk in unserem Körper ist und zum großen Teil von der umgebenden Muskulatur stabilisiert wird, ist ein gezielter Muskelaufbau zur Verbesserung der Schulterstellung notwendig. Zwei Muskelgruppen stehen hier im Vordergrund:
- Die Muskeln, welche unsere Wirbelsäule und unseren Rumpf aufrichten, spielen eine wichtige Rolle für die Schultermechanik. Da das Schultergelenk über das Schulterblatt am Rumpf bzw. Brustkorb fixiert ist, wird bei aufrechter Haltung auch die Schulter in eine bessere Position gebracht und der Raum innerhalb des Schultergelenkes erweitert. Dadurch entsteht mehr Platz für die Sehnen und den Schleimbeutel sowie mehr Bewegungsfreiraum für den Arm.
- Die zweite wichtige Muskelgruppe ist die Rotatorenmanschette. Diese Muskeln liegen eng um das Schultergelenk und sind neben der Schulterbewegung für die Schulterstabilität verantwortlich. Außerdem halten sie den Oberarmkopf bei Bewegung in zentraler Position, damit durch die Hebung des Armes keine Enge entsteht. Diese Muskeln arbeiten somit bei der Bewegung einer Schulterenge entgegen.
Die wichtigste Therapie bei einem Schulterimpingement ist somit der gezielte Muskelaufbau unter Anleitung. Da die Schulter auch Muskeln umgeben, die eine Enge im Schultergelenk begünstigen und die Schmerzen verstärken können, ist es wichtig, dass die Übungen von spezialisierten PhysiotherapeutInnen begleitet werden.
Zum Ausgleich einer muskulären Dysbalance beinhaltet die Therapie zumeist zusätzlich Dehnungsübungen. Auch eine manuelle Lockerung von verspannnter Muskulatur wie bei einer Massage, Triggerpunkttherapie oder Osteopathie verbessert das muskuläre Gleichgewicht.
Begleitend kann eine Schmerztherapie notwendig sein. Hier kommen eine medikamentöse Schmerztherapie, Infiltrationen oder eine manuelle Therapie in Frage.
Bestehen Begleiterkrankungen, können andere Therapieformen wie eine Stoßwellentherapie notwendig werden (siehe auch Kalkschulter, Rotatorenmanschettenläsion, Arthrose, Nackenschmerzen).
Bei einem knöchernen Impingement ohne Besserung auf Therapie ist in manchen Fällen eine Operation notwendig.
Was können wir für Sie tun?
Wir bieten Ihnen alle diagnostischen und therapeutischen Schritte von der Ursachenerkennung bis zur Wiedereingliederung in die Arbeit und den Sport.